Alfred-Schönbucher-Platz
Alfred Schönbucher (1920-2003) Evangelischer Pastor in Müllheim und Mitbegründer der Städtepartnerschaft.
Der Spaziergang auf der Berliner Straße von der Dorfkirche Hohen Neuendorfs in Richtung des Kreisverkehrs führt zu einem kleinen Platz auf der östlichen Seite der Straße. Wer sich am Platz umsieht, erfährt, dass dieser kleine Platz den Namen von Alfred Schönbucher trägt. Eine kleine Tafel sagt uns, wer Alfred Schönbucher war. Dieser Platz und sein Name zeigen auch etwas zur Partnerschaft mit der Stadt Müllheim in Baden.
Wir lesen dort, dass Alfred Schönbucher Pfarrer in der Partnerstadt Müllheim war, Mitbegründer und Förderer der Städtepartnerschaft zwischen den beiden Städten Müllheim und Hohen Neuendorf. Wichtig zu lesen, dass er zum Ehrenbürger der Stadt Hohen Neuendorf geworden ist.
Die Partnerschaft zwischen dem Winzerort Müllheim im Süden Badens und Hohen Neuendorf ging aus der langjährigen Beziehung der evangelischen Gemeinden Müllheims und Hohen Neuendorfs hervor, die der Müllheimer Pastor Alfred Schönbucher weit vor der Wiedervereinigung begründete. Schönbucher zu ehren, war ein großes Anliegen der Stadt Hohen Neuendorf. An der Ecke Berliner-/Adolf-Damaschke-Straße fand man eine gut geeignete Stelle. Dieser kleine, parkähnlich gestaltete Platz hatte lange Zeit keinen Namen. Im Jahr 2010 beschlossen die Damen und Herren der Stadtverordnetenversammlung, ihn nach dem bis dahin einzigen Ehrenbürger zum Alfred-Schönbucher-Platz zu benennen. Warum und wie es zur Partnerschaft gekommen ist, ist dort leider nicht auf einer Erinnerungstafel zu lesen.
Alfred Schönbucher, geboren 1922 in Freiburg im Breisgau, musste unmittelbar nach seinem Abitur zur Wehrmacht und geriet als deutscher Soldat 1943 in amerikanische Gefangenschaft. Hier begann er Theologie zu studieren. 1968 wurde er Jugendpfarrer in Müllheim (Baden). Als die evangelische Kirche von Baden im Rahmen der Zusammenarbeit evangelischer Gemeinden im geteilten Deutschland auf die Idee kam, der evangelischen Pfarrgemeinde von Müllheim Hohen Neuendorf als Partnergemeinde »zuzuteilen«, war er es, der den Kontakt knüpfte. Sein erster und verdienter Partner für die wichtige Arbeit war insbesondere sein Kollege Hans-Peter Hoppe, der evangelische Pastor in Hohen Neuendorf. Großer Verdienst, dass aus dem Kontakt zu Hohen Neuendorf eine Partnerschaft wurde, ist Alfred Schönbucher zu verdanken. Trotz aller Schwierigkeiten im geteilten Deutschland ließ sich Alfred Schönbucher nicht entmutigen. Oft reiste er mit Jugendlichen aus Müllheim hierher. Zahlreiche und enge persönliche Kontakte entstanden. Die gemeindliche Zusammenarbeit zwischen den Städten begann in der Wendezeit 1990. Müllheim leistete Hilfestellung beim demokratischen Neuanfang in Hohen Neuendorf. Am 2. Mai 1992 erwuchs aus der förmlich begründeten Partnerschaft zwischen den Gemeinden Müllheim und Hohen Neuendorf die Städtepartnerschaft.
1997 überreichte die damalige langjährigen Bürgermeisterin Monika Mittelstädt Alfred Schönbucher zu seinem 75. Geburtstag die Ehrenbürgerurkunde. Leider verstarb der aus guten Gründen geehrte Alfred Schönbucher am 28. August 2003 in seiner Heimat.
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