Ferdinand-Lassalle-Straße

Ferdinand Lassalle (11. April 1825 - 31. August 1864) Schriftsteller, sozialistischer Politiker im Deutschen Bund und einer der Wortführer der frühen deutschen Arbeiterbewegung

Ferdinand Lassalle, Sohn eines Seidenhändlers, studierte 1843 bis 1846 in Breslau und Berlin klassische Philologie, Philosophie und Geschichte. Seine geistige Entwicklung wurde von der hegelschen Philosophie und der junghegelianischen Bewegung, dem Wirken Heines und Börnes sowie von verschiedenen Systemen des utopischen Sozialismus und Kommunismus nachhaltig beeinflusst.

1846 bis 1854 führte Lassalle als Rechtsbeistand und Generalbevollmächtigter die Prozesse der Gräfin Sophie von Hatzfeld und zog sich dadurch und aus politischen Gründen verschiedene gerichtliche Verfolgungen zu. Seine Teilnahme an der Revolution von 1848/49 führte zur Bekanntschaft mit Marx und Engels. Ab 1850 hielt er erste Vorträge vor deutschen Arbeitern zur „Geschichte der sozialen Entwicklung“. Am 12. April 1862 begann er mit seiner Rede „Über den besonderen Zusammenhang der gegenwärtigen Geschichtsperiode mit der Idee des Arbeiterstandes“ seine Arbeiteragitation. Damit kam er dem Bestreben der deutschen Arbeiterbewegung nach politischer Selbständigkeit entgegen und erwarb sich mit der Gründung des „Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins“ (ADAV 1863), zu dessen Präsidenten er gewählt wurde, das historische Verdienst, die Arbeiterklasse aus einem Anhängsel der liberalen Bourgeoisie zu einer selbständigen politischen Kraft zu machen. Den politischen Kampf des Proletariats reduzierte er auf die Forderung nach allgemeinem und gleichem Wahlrecht und die Errichtung von Produktionsgenossenschaften, die mit Staatshilfe den Privatkapitalismus niederkonkurrieren sollten („utopischer Staatssozialismus“). So erweckte er die Zuversicht, mit Hilfe des bestehenden Staates friedlich in den Sozialismus hineinwachsen zu können. Im ADAV bildete sich um Julius Vahlteich und Wilhelm Liebknecht eine Opposition gegen Lassalle. Besonders wurde Lassalle verübelt, dass er für eine Einigung Deutschlands unter Führung des preußischen Staates eintrat.

Lassalle verliebte sich bei einem Kuraufenthalt in eine junge Frau namens Helene von Dönniges. Er wollte sie heiraten, aber ihre Eltern waren dagegen. In einem Duell, zu dem Lassalle den Vater gefordert hatte, erlitt er tödliche Schussverletzungen und starb im Alter von 39 Jahren.

Friedrich Engels nannte ihn einen der politisch „bedeutendsten Kerle in Deutschland“ und Karl Marx urteilte: „Nach fünfzehnjährigem Schlummer rief Lassalle – und dies bleibt sein unsterbliches Verdienst – die Arbeiterbewegung wieder wach in Deutschland.“

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