Feuerleinstraße

Otto Feuerlein (11.12.1863 – 19.05.1930 in Berlin) Schweizer Physiker, Elektrotechniker

In Hohen Neuendorf, im Süden der Osramsiedlung gibt es eine lange Straße, die fast von der Invalidensiedlung im Norden Frohnaus ausgeht und bis zur Stolper Straße führt. Einen Hinweis, welche Person sich mit dem Straßennamen verbindet fehlt. Einen unmittelbaren Bezug gibt es nicht.

Beschäftigt man sich mit der Geschichte der Siedlung erfährt man schnell, dass 1934 die Firma Osram eine Siedlung für Mitarbeiter des Osram-Werkes errichten ließ. Das Gelände gehörte dem Rittergut Stolpe und war landwirtschaftlich genutzt. Einen Hinweis, welche Namen für die Straßen benutzt wurden, finden sich in einer kleinen Broschüre von Hermann Hiemenz, „Werdegang der Osram-Siedlung Hohen Neuendorf, Sonderdruck der Osram-Nachrichten, August 1936“. Dort  stehen wenige Sätze zur  Bodelschwingstraße und ein knapper Satz:  „zwei für die Entwicklung der elektrischen Glühlampe hochverdienten Männern, Remané und Feuerlein, eine Ehrung zu erweisen“. Mehr über Feuerlein oder über Remané ist nicht zu lesen.

Wir haben herausgefunden, dass Otto Feuerlein ein gebürtiger Schweizer war. Aber er gehörte zur württembergischen Familie Feuerlein. Er war der Sohn des aus Stuttgart kommenden Züricher Kaufmanns Otto Feuerlein und dessen Frau Auguste Charlotte Feuerlein geb. Ströbel. Otto Feuerleins Vater war Sohn des ersten Stuttgarter Oberbürgermeisters Willibald Feuerlein. Also schließlich doch württembergische Herkunft von Otto Feuerlein belegt.

Otto Feuerlein studierte 1881 bis 1884 in Stuttgart Physik und promovierte in Basel zum Dr. phil.

Danach arbeitete er als Elektroingenieur in Cannstatt und ging 1888 in die Firma Siemens & Halske in Berlin. Zunächst war er am Bau von Kraftwerken in Terni und in Kairo beteiligt, ehe er als leitender Ingenieur beim Projektbüro von Siemens in Charlottenburg tätig wurde.

1902 übernahm er die Leitung der Glühlampenfabrik in Berlin mit der damals gängigen Kohlenfadenlampe, die er zu verbessern versuchte. Unter seiner Leitung wurde mit dem Metall Tantal eine leistungsfähige Glühlampe entwickelte. Ab dem Jahr 1910 wurde die Tantallampe durch die übliche Wolframlampe ersetzt, wofür Feuerlein für Siemens in den USA die Hersteller-Lizenz erwarb. 1920 wechselte er von Siemens & Halske zu Osram, das die Glühlampe nach dem ersten Weltkrieg weiterentwickelte. 1905 bis 1908 war er stellvertretendes Mitglied und 1908 bis 1919 ordentliches Mitglied des Vorstandes von Siemens & Halske. Als er zu Osram ging, übernahm er die Hauptleitung des Unternehmens. 1923 ging er in den Ruhestand,

Ehrungen erhielt Feuerlein viele. 1901 wurde er Ritter der Ehrenlegion der Französischen Republik, dann erhielt er die Verleihung des preußischen Kronenordens. 1922 wurde er Ehrendoktor der Ingenieurwissenschaft an der Uni Stutttgart. 1935 wurde die Straße in der Siedlung nach ihm benannt.

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