Fontanestraße
Heinrich Theodor Fontane (30.12.1819 - 20.09.1898) Schriftsteller, Journalist, Kritiker, Apotheker
Dem großen brandenburgischen Erzähler und Autor des weltweit bekannten Gedichtes „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ ist die Fontanestraße gewidmet.
Heinrich Theodor Fontane ist am 30. Dezember 1819 in Neuruppin als Sohn des Apothekers Louis Henri Fontane und dessen Ehefrau Emilie, geborene Labry in Neuruppin geboren. Beide Eltern waren hugenottischer Herkunft. Fontanes Großvater war der Maler und Musiklehrer Pierre Barthélemy Fontane, später Kabinettssekretär von Königin Luise von Preußen.
Theodor Fontane lebte bis zum siebten Lebensjahr in Neuruppin. Sein Vater veräußerte die in der Mitte der Stadt gelegene Apotheke, das heute denkmalgeschützte Fontane-Haus, wegen seiner Spielschulden und erwarb nach Tilgung der Schulden in Swinemünde eine kleinere Apotheke, weshalb die Familie das brandenburgische Neuruppin verließ. Theodor Fontane hatte sechs Geschwister. Von 1832 bis 1833 besuchte er das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Neuruppin, ohne abgeschlossene gymnasiale Bildung trat er in die Gewerbeschule von Karl Friedrich Klöden in Berlin ein. Im Jahr 1836 brach er die Ausbildung an der Gewerbeschule ab und begann eine Ausbildung zum Apotheker in Berlin. Schon während seiner Lehrzeit kam er mit dem Berliner Literaturbetrieb in Kontakt. Er veröffentlichte seine erste Novelle „Geschwisterliebe“ 1839, außerdem schrieb er erste Gedichte.
Nach einigen Jahren als Angestellter in verschiedenen Apotheken leistete er vom 1. April 1844 bis zum 31. März 1845 seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger ab.
Nach seiner Militärzeit unternahm er seine erste Reise nach England, das er später, als Journalist, wieder besuchte und das ihn in seinem Werk beeinflusste. Als er 30 Jahre alt war, beschloss er seinen Apothekerberuf aufzugeben und sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er arbeitete zeitweise als freier Schriftsteller aber auch als Journalist, z. B. für die konservative „Kreuz Zeitung“. Nach 1870 verdiente er seinen Unterhalt als Theaterkritiker. Fünfzehn Jahre lang schrieb er für die überregionale und liberale „Vossische Zeitung“ aus Berlin. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 ging er als Kriegsberichterstatter nach Frankreich und wurde dort der Spionage verdächtigt und verhaftet, konnte aber nach einer Intervention Bismarcks rasch wieder frei kommen. In seinem Werk „Kriegsgefangen“, das er 1871 veröffentlichte, erzählt er darüber.
Er schrieb Balladen, Gedichte, Reisebeschreibungen und Geschichts- und Gesellschaftsromane. Seine wichtigsten Werke: „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“, die Gesellschaftsromane „Effi Briest“, „Frau Jenny Treibel“ oder sein Alterswerk „Der Stechlin“ werden bis heute im Schulunterricht behandelt.
Wenige Monate nach seinem 80. Geburtstag, am 20. September 1898 abends gegen neun Uhr starb er in Berlin in seiner Wohnung und wurde auf dem Friedhof II der „Französischen Gemeinde zu Berlin“ in Berlin Mitte an der Luisenstraße beerdigt.
Theodor Fontane gilt als bedeutender Vertreter des Realismus.
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