Heinrich-Heine-Straße

Heinrich Heine (13.12.1797 - 17.02.1856) Deutscher Dichter, Schriftsteller und Journalist

Heinrich Heine gilt als einer der letzten Vertreter und zugleich als Überwinder der Romantik. Er machte die Alltagssprache lyrikfähig, erhob das Feuilleton und den Reisebericht zur Kunstform und verlieh der deutschen Literatur eine zuvor nicht gekannte, elegante Leichtigkeit. Die Werke kaum eines anderen Dichters deutscher Sprache wurden bis heute so häufig übersetzt und vertont. Als kritischer, politisch engagierter Journalist, Essayist, Satiriker und Polemiker war Heine ebenso bewundert wie gefürchtet. Im Deutschen Bund mit Publikationsverboten belegt, verbrachte er seine zweite Lebenshälfte im Pariser Exil. Antisemiten und Nationalisten feindeten Heine wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Haltung über den Tod hinaus an. Die Außenseiterrolle prägte sein Leben, sein Werk und dessen Rezeptionsgeschichte.

Christian Johann Heinrich Heine wurde als Harry Heine in Düsseldorf als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er wollte zunächst ebenfalls Kaufmann werden. Aber nach kurzer Tätigkeit bei dem Frankfurter Bankier Rindskopff und im Bankhaus seines wohlhabenden Onkels Salomon Heine in Hamburg studierte er in Bonn, Göttingen und Berlin Jura, legte 1825 das Examen ab, promovierte und trat noch im selben Jahr zum protestantischen Glauben über. Doch das „Eintrittsbillett in die bürgerliche Gesellschaft“, wie er es selbst nannte, half nicht. Die angestrebte Professur in München scheiterte aus politischen Gründen. In Berlin verkehrte er in den Salons und besuchte Vorlesungen bei dem Dichter und Übersetzer Shakespeares, August Wilhelm Schlegel, dem Schriftsteller und Historiker Ernst Moritz Arndt, dem Rechtswissenschaftler und späteren preußischen „Minister für Revision der Gesetzgebung“ Carl Friedrich von Savigny und bei dem Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Mit Goethe „rieb er sich“, mit ihm setzte er sich differenziert  und immer wieder modifiziert auseinander.

Nach der Julirevolution von 1830 emigrierte Heine nach Paris Er kam in Kontakt mit den Frühsozialisten und Kommunisten und machte seine Erfahrungen mit den Widersprüchen sozialer und politischer Revolution. Er schrieb sowohl für deutsche als auch französische Leser und wurde so zum Mittler zwischen Deutschen und Franzosen. Mit dem Komponisten Giacomo Mayerbeer, mit den Schriftstellern Victor Hugo, Alexandre Dumas, Honoré de Balzac und anderen hatte er freundschaftliche Beziehungen. Aber auch nach Deutschland riss die Verbindung nicht ab, die er in seinen Korrespondenzen für deutsche Zeitungen pflegte. Mit Karl Marx arbeitete er zusammen. Dem Kommunismus stand er durchaus skeptisch gegenüber. Er sah „unsere ganze Zivilisation, die mühselige Errungenschaft so vieler Jahrhunderte, die Frucht der edelsten Arbeiten unserer Vorgänger, durch den Kommunismus bedroht“.

In seinen Schriften, Prosa oder Gedichten, kritisierte er in scharfer Satire die Herrschenden und setzt sich  mit den literarischen Modeströmungen in Deutschland auseinander. In „Deutschland. Ein Wintermärchen“ wendete er sich gegen Preußen und die deutsche Ideologie und verspottete das germanisch-christliche Königtum und die Welt der Bourgeoisie.

Als Heine im Mai 1848 zum letzten Mal alleine das Haus verließ, erlitt er einen Zusammenbruch – nach eigener Darstellung im Louvre vor der „Venus von Milo“. Fast vollständig gelähmt, sollte er die acht verbliebenen Jahre bis zu seinem Tod bettlägerig in der von ihm so bezeichneten „Matratzengruft“ verbringen. Am 17. Februar 1856 starb Heinrich Heine in Paris. Drei Tage nach seinem Tod wurde er auf dem Friedhof Montmartre beerdigt. Das im Jahr 1901 erstellte Grabmal ziert eine von dem dänischen Bildhauer Louis Hasselriis stammende Marmorbüste Heines und sein Gedicht Wo?.

Im Ortsteil Bergfelde hieß die Herrmann-Löns-Straße früher Heinrich-Heine-Straße.

Wer mehr wissen will: wikipedia.org und im Buch von Friedhelm Maier „Unterwegs in Hohen Neuendorf“