Richard-Wagner-Platz

Richard Wagner (22.05.1813 - 13.02.1883) Opernkomponist, Theaterregisseur, Dirigent und Schriftsteller

1938 mit der Entwicklung des Wohngebietes in der Niederheide entstand der Richard-Wagner-Platz. Die Würdigung der Persönlichkeit Richard Wagners, seine Musikleistungen und seine Einordnung in die nationalistische Politik Deutschlands dürften der Grund  für die Namensgebung gewesen sein. Vermutlich spielte das Engagement Wagners für die revolutionäre Stimmung in Deutschland ab1848 und seine Beteiligung an der Mai-Revolution in Dresden keine Rolle dafür.

Geboren wurde Wagner in Leipzig und 1814 zog die Mutter mit den acht Kindern nach Dresden - ohne den bereits im November 1813 verstorbenen Vater. 1821 kam Wagner nach Eisleben und fasste den Entschluss, Opernkomponist zu werden. In Dresden, wohin die Mutter nach ihrer erneuten Heirat zog, ging Wagner zur Schule. Er nahm Klavierunterricht, studierte Harmonielehre und veröffentlichte erste Kompositionen. 1830 führte das Leipziger Hoftheater zum ersten Mal ein Werk Richard Wagners auf.

1833 wurde er in Würzburg Chordirektor, ein Jahr später Musikdirektor der Magdeburger Theatergesellschaft und Kapellmeister einer reisenden Theatergruppe. 1836 heiratete er in Königsberg die Schauspielerin Minna Planer und wurde im Jahr darauf in Königsberg Musikdirektor. Weil das Theater wirtschaftlich am Ende war, zog er im August desselben Jahres nach Riga, wo er Kapellmeister wurde. Zwei Jahre später war auch hier das Theater bankrott und Wagner hochverschuldet. Er floh vor seinen Gläubigern mit dem Schiff nach Norwegen und weiter nach London. Auf dieser Reise entstand der Plan zur Oper »Der fliegende Holländer«. Von London zog es Wagner nach Paris, wo er Franz Liszt kennenlernte. In den folgenden Jahren erlebte er mit »Rienzi« und »Der fliegende Holländer« erste Triumphe.

1848 starb seine Mutter und 1849 konnte er sich nur durch die Flucht in die Schweiz seiner Verhaftung entziehen. Als überzeugter Republikaner hatte er sich, wie viele andere republikanisch Gesinnte am »Dresdner Maiaufstand« beteiligt, um bürgerliche Grundrechte zu erstreiten.

1850 erschien seine antisemitische Schrift »Das Judentum in der Musik«‚ in der er die »Verjüdung der modernen Kunst« beklagte. Später wird er in einem Brief an den bayerischen König Ludwig die »jüdische Rasse für den geborenen Feind der reinen Menschheit und allen Edlens« erklären. Dieser antisemitische Grundton setzte sich in den folgenden Jahren und Jahrzehnten im Hause Wagner fort. So ist es nicht verwunderlich, dass sich Jahre nach dem Tod Richard Wagners seine Witwe Cosima für Houston Stewart Chamberlain als ihren Schwiegersohn begeisterte, den Antisemiten, den Autor kruder Rassentheorien und Verfasser des von den Nazis hoch geschätzten Buches »Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts«.

In der Schweiz, wo ihm der Kaufmann Wesendonck ein Haus zur Verfügung stellte, entstanden die sogenannten »Wesendoncklieder« nach Gedichten der Frau seines Gönners, Mathilde Wesendonck, die seine Muse war.

Als ihm 1860 eine Amnestie die Rückkehr nach Deutschland erlaubte, ging er zunächst nach Karlsruhe und dann nach Wien. Wieder musste er wegen Geld-Problemen fliehen und schien finanziell völlig am Ende. Nun aber begegnete er König Ludwig II. von Bayern, der ihn bedingungslos verehrte und ihm ein sorgenfreies Leben ermöglichte. Jetzt war es der König, der in Schwierigkeiten geriet, denn Wagner nutzte dessen Großzügigkeit hemmungslos aus und musste schließlich auf Druck der Münchener Bürger die Stadt verlassen.

1870 heiratet er Cosima von Bülow, mit der er drei Kinder, Isolde, Eva und Siegfried bekam. 1871 fand er Bayreuth und legte 1872 den Grundstein für das noch heute berühmte Festspielhaus. Im November 1874 war der „Ring des Nibelungen“ fertig und  im August 1876 fand  die Eröffnung des Hauses statt. Kaiser Wilhelm I., Peter Tschaikowski und Friedrich Nietzsche waren unter den Ehrengästen.

1882 fuhr Wagner  mit seiner Familie nach Venedig, wurde krank und starb am 13. Februar 1883 in Venedig.

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